Nach heftigen Reisestrapazen bin ich jetzt endlich in Manchester angekommen. Aber all das nehme ich gerne in Kauf. Was soll ich auch machen, mein Herz gehört eben voll und ganz der Musik - sogar so stark, dass mir bei Grace Jone's "Slave To The Rhythm" hin und wieder die Tränen kommen, schließlich hängt in diesem Song soviel von mir, sowohl von meiner Arbeit, als auch persönlich.
In der aktuellen Ausgabe des Turks & Caicos Magazine sieht man mich zur Zeit auf der Titelseite. Viele von euch kennen dieses Inselparadies wahrscheinlich gar nicht, aber ich verbringe da soviel Zeit wie möglich, um wieder etwas Kraft zu tanken.
Der Zeitungsbericht passt leider nicht in den Blog, deshalb werde ich ihn in den kommenden 3 Tagen posten. So könnt ihr ganz einfach einen Einblick in mein tägliches Leben erhalten. Toll, jetzt können endlich alle meine Freunde und Kollegen sehen, wo mein zweites Zuhause ist.
Amanda Sheppard und Brian Ferry, mein langjähriger Freund und Ideengeber für CHIC, heirateten kürzlich in Amanyara
Gestern spielten wir auf dem Parklife Festival in Manchester
Gestern spielten wir auf dem Parklife Festival in Manchester. Es war zwar den ganzen Tag über ziemlich frisch und regnerisch, aber es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Johnny Marr, legendärer Gitarrist der Kult-Band The Smiths (Electronic, The The und anderen), stand mit uns zusammen auf der Bühne.
Johnny und ich sind richtig gute Freunde geworden. Selbst seinen eignen Sohn hat er nach mir benannt, er heißt ebenfalls Nile, und dieser Nile ist ebenfalls ein richtig guter Gitarrist. Am Abend vor unserem Auftritt überreichte mir Johnny eine seiner original signierten Fender Jaguar Gitarren.
Es ist schwer zu beschreiben, was in Manchester abgeht, wenn man nicht selber schon mal dort gewesen ist, im Grunde genommen sind alle Leute dort sehr offen und warmherzig, obwohl die Stadt meistens sehr verregnet und eher für frostiges Wetter bekannt ist - eines kann man auf jeden Fall sagen: die Leute dort sind absolut musikbegeistert. Schon als ich kurz vor der Show auf die Bühne kam, um ein paar Fotos zu schießen, wurde ich schon von einer jubelnden Menge empfangen, die es kaum abwarten konnten, dass es endlich abgeht.
Von unserem ursprünglich geplanten 2 Stunden Set spielten wir leider nur die Hälfte, schließlich waren noch so viele andere Bands nach uns an der Reihe, und die wollten wir auf jeden Fall auch zum Zuge kommen lassen. Wir Musiker sind wie eine große Familie und für uns zählt nur unser Publikum. Gestern brauchte ich erstmal ca. 40 Minuten, um auf der Bühne so richtig warm zu werden. Bei "Le Freak" war ich dann endlich bereit, um richtig abzugehen.
Video vom Parklife, aufgenommen von John Ryan
Johnny und ich sind richtig gute Freunde geworden
Einen Abend vor dem Auftritt gab mir Johnny eine seiner original signierten Fender Jaguar Gitarren
Es ist schwer zu beschreiben, was in Manchester abgeht, wenn man nicht selber schon mal dort gewesen ist, im Grunde genommen sind alle Leute dort sehr offen und warmherzig
Als ich kurz vor der Show auf die Bühne kam, um ein paar Fotos zu schießen, wurde ich schon von einer jubelnden Menge empfangen, die es kaum noch abwarten konnten, bis es endlich abgeht
Folami, Kim, ich, und selbst unser eigener Fahrer trug die passenden Farben
Die CHIC Bläser - Steve Jankowski und Bill Holloman
Wir Musiker sind wie eine große Familie und für uns zählt nur unser Publikum
Gestern brauchte ich erstmal ca. 40 Minuten, um auf der Bühne so richtig warm zu werden
Hier spielt Johnny Marr spielt auf meiner Fender Custom Shop Hitmaker Strat zusammen mit mir und Jerry Barnes zu "Le Freak."
Gerade bin ich unterwegs nach nach Großbritannien, da wir dort bei einigen Festivals auftreten werden. Genießt solange einfach die Songs in meiner Playlist.
THE PARKLIFE WEEKENDER - Samstag 9. Juni 2012 :: MEHR INFOS
Manchester, England
ROCKNESS - Sonntag, 10. Juni 2012 :: MEHR INFOS
Loch Ness, Schottland
Das Konzert für das diamantene Thronjubiläum der Queen
Bernard Edwards, mein langjähriger Partner und Bandkollege, wagte kurz einen Blick durch den Vorhang hinaus auf´s Publikum im ausverkauften Budokan von Tokio. "Schau Dir das mal an" sagte er kurz vor unserem Auftritt. "Wir haben´s geschafft. Alle sind heute nur wegen unserer Musik hier". Keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, dass dies mein letztes Konzert mit ihm sein sollte. Gleich nach der Show brachten wir ihn auf sein Hotelzimmer, wo er kurz darauf auf seinem Sofa liegend verstarb. Aber seine wahren Worte sind mir seitdem unvergessen geblieben. Wir hatten genau das erreicht, was wir uns einst vorgenommen hatten.
Wir träumten niemals davon Stars zu werden, für uns war immer wichtig, dass unsere Musik im Vordergrund steht. Davon träumt einfach jeder Komponist und Songtexter. Im Prinzip kann ich überall auf der Welt ganz unerkannt beobachten, wie alle Leute Spaß an meiner Musik haben. Sobald ich auf der Bühne stehe und "One, Two, Awww" anstimme, kommt automatisch aus dem Publikum ein lautes "Freak Out!" zurück. Das Witzige dabei ist: keiner kennt mich, aber jeder kennt diesen Song.
Der Song "We Are Family", den wir damals für Sister Sledge geschrieben hatten, war seit den 80er Jahren immer wieder Begleitmusik bei Wahlveranstaltungen und Siegesfeiern für sämtliche US-Präsidenten. Ex-Präsident Nelson Mandela kennt den Song genauso gut, wie die englische Königsfamilie, die gerne dazu mit dem Kopf nickt, wie ich gestern festellen konnte. Das allein ist ja schon cool, aber umso cooler ist es natürlich, wenn man von sich sagen kann, dass einfach jeder diesen Song kennt.
Das diamantene Thronjubiläum der Queen - "We Are Family"
Nach meinem ausgiebigen Training hatte ich gestern noch kurz einen geschäftlichen Termin
Gestern hatte ich noch bis tief in die Nacht gearbeitet, so dass ich erst später mit meinen täglichen Trainings-Einheiten begann. Aber dadurch konnte ich mich endlich seit langer Zeit mal wieder mit meinen Nachbarn beschäftigen. Und damit meine ich nur die menschlichen Nachbarn - sondern vor allem auch meine tierischen Nachbarn. All diese kleinen Lebewesen, von denen ich hier umgeben bin, erfreuen mich Tag für Tag. Seit meiner Krebserkrankung hat sich meine Sichtweise, was den Kreislauf des Lebens bis hin zum Tod angeht, deutlich verändert.
Lässt man mal das ganze wissentschaftliche Geschwätz aus der Schule von den mikrobiologischen Verkettungen aus natürlicher Vielfalt und dem, was "wir" früher mal Atome bezeichneten, und in der heutigen Zeit eben Mikro-Atome nennen - unterliegen alle Dinge auf der Erde immer dem gleichen Öko-System, weil es ganz einfach dem Gesetz der Natur entspricht. Einfach ausgedrückt: "Alles auf der Erde hat seinen bestimmten Grund". Und unser Planet bietet allen Lebewesen die Möglichkeit zu Überleben.
Auf den folgenden Bildern hab ich mal den ganz alltäglichen Kreislauf des Lebens um mich herum festgehalten.
Als ich nach Hause kam, zog ich mir schnell ein paar andere Klamotten an und machte ein paar Arbeiten an meinem Bootshafen
Dadurch konnte ich mich seit langer Zeit mal wieder mit meinen Nachbarn unterhalten. Das ist bereits die 3. Generation von Nachbarskindern, seitdem ich hier eingezogen bin. Ich hab sie alle ins Herz geschlossen!
Alle Lebewesen haben auf dieser Erde ihren bestimmten Platz, und diese Vogelfamilie hat sich meinen Botshafen als Plätzchen ausgesucht
Hier ist ein tolles Bild von den Eltern, ein Elternteil beschützt den Nachwuchs, der andere versucht mich zu verjagen
Nachdem ihnen klar, war, dass ich kein feindlicher Eindringling bin, kümmerten sie sich wieder um andere potentielle Feinde ihres Nachwuchses
Das Revier wird streng bewacht
Leg dich bloß nicht mit uns an - und auch nicht du, Nile!
Alle Teilchen basieren immer auf einer bestimmten Substanz. "Alles auf der Erde hat seinen bestimmten Grund".
Hier ist ein großer Vogel, der sich gerade einen riesen Fisch geschnappt hatte
Als ich auf meinem Heimweg einigen Lärm machte, störte ich diese Entenfamilie, die unter meinem Bootshafen ihr Nest hatte
Als ich zur Bootrampe kam, sprang plötzlich eine Mutter auf, um mich zu verjagen - ich bin sicher, dass ich zu dicht an ihr Nest kam, denn sie flog mich regelrecht an, um mich zu vertreiben
Seit meiner Krebserkrankung hat sich meine Sichtweise im Hinblick auf den Kreislauf des Lebens und den Tod sehr verändert
An meiner Bootsrampe lagen mehr als 300 Muscheln
Bei diesen Vögeln hier gab´s grade "All-You-Can-Eat" - unser Planet bietet allen Lebewesen die Möglichkeit zu Überleben
Der Kreislauf des Lebens um mich herum
Meine erste Mahlzeit kurz nach meiner Krebs-Operation - damals hatte ich große Ungewissheit vor der Zukunft und begann wenige Tage später meinen Blog zu schreiben
Ursprünglich begann ich damals diesen Blog zu schreiben, weil mich eine große Angst vor einer ungewissen Zukunft plagte. Im Laufe meiner nun schon über 480 Blogs erfuhr ich mehr Geschichten und Erlebnisse über den Tod und über furchtbare Krankheiten, als ich mir jemals zu träumen gewagt hätte. Meistens waren es Erlebnisse von Menschen aus meinem persönlichen Umfeld, die mich immer wieder dazu ermutigten, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Gerade erst vor zwei Tagen besuchte ich meinen Hausarzt und erhielt von ihm die Diagnose, dass alle meine Bluttests positiv ausgefallen sind. Trotzdem fragte ich ihn "Ist es irgendwie möglich meinen Gesundheitszustand sogar noch zu verbessern?" - darauf meinte er "Nein, die Blutwerte sind wirklich so gut, besser geht´s gar nicht". Die Sache ist nur, genau das hatte man mir schon mal vor 19 Monaten erzählt, und einige Tage später teilte mir ein anderer Arzt mit, dass in meinem Körper ein besonders bösartiger Krebs festgestellt wurde. Nun aber, nach all den ganzen Behandlungen, mache ich mir nur noch alle 19 Tage Sorgen - nämlich dann, wenn ich mich mal wieder zum routinemäßigen Check begeben muss, um eventuelle Rückfälle festzustellen.
So konzentriere ich mich nun voll und ganz auf eine anhaltende Verbesserung meines Gesundheitszustands, damit ich mein Leben noch so lange wie möglich genießen kann. Eigentlich fühle ich mich ganz fit, aber es gibt noch Einiges zu tun, um besser in Form zu kommen - deshalb ging meine tägliche Trainings-Einheit heute mal extra etwas länger. Dieser neue Trainingsplan nimmt natürlich viel Zeit in Anspruch und ich werde es deshalb aller Voraussicht nach nicht immer rechtzeitig schaffen, meinen Blog jeden Tag pünktlich um 10.50 Uhr zu veröffentlichen.
Also kein Grund zur Sorge, wenn ihr um 10.50 Uhr immer noch kein neues Blog-Update seht - mir geht´s gut, ich bin dann gerade beim Training! Den neuen Blog gibt´s dann eben kurze Zeit später. Schaut deshalb immer mal wieder rein. Für mich wird´s auf jeden Fall mal wieder Zeit, mich etwas fit zu halten. Das will ich noch unbedingt durchziehen bevor ich sterbe.
Ich werde immer wieder ermutigt, das Leben in vollen Zügen zu genießen
Alle meine Bluttests fielen positiv aus
Ich konzentriere mich nun voll und ganz auf eine anhaltende Verbesserung meines Gesundheitszustands, damit ich mein Leben so lange wie möglich genießen kann
Heute musste ich mich einem Cardio-Test unterziehen
Ich lief heute auf meinem Laufband, dass sogar extra etwas Steigung hat
Danach ging´s in mein Wellenbad, um auch im Wasser etwas fit zu halten
Heute mussten wir das Boot kurzzeitig an Land holen - aber das passiert natürlich nicht jeden Tag
Nach der längeren Trainings-Einheut heute, ruhte ich mich erstmal im Garten aus. Das Training kostete viel Zeit und war auch ganz schön hart, aber nur so komme ich wieder in Form
Wirklich tolle Leute, sowohl vom Typ her, als auch vom Äußerlichen - Man bedenke: so sieht in Curacao eine gewöhnliche Bühnenhelferin aus - Alter Schwede!
Gerade erst vor ein paar Wochen waren wir zu Gast in Curacao, und ich muss wirklich sagen, dass unsere Shows und das Publikum dort so viel Spaß gemacht haben, dass wir am liebsten noch weiter gemacht hätten. Die Menschen dort sind einfach wundervoll, und das meine ich sowohl vom Äußerlichen, als auch vom Innerlichen.
Mitten im Stück von "Le Freak" fiel mir eine Gruppe von Leuten auf, die umgeben von 30 000 Zuschauern plötzlich alle die gleichen Tanzbewegungen machten. Das gefiel mir so gut, dass ich sofort die Sicherheitsleute anwies, diese Gruppe zum Finale von "Good Times" zusammen auf die Bühne zu holen
Am Schluss standen tatsächlich so viele Leute neben uns, dass sie die Bühne fast zum Einsturz brachten.
NILE RODGERS & CHIC :: "Good Times" LIVE in Curacao 17.05.2012
Wir gingen ab
Mitten im Stück von "Le Freak" fiel mir eine Gruppe von Leuten auf, die umgeben von 30 000 Zuschauern plötzlich alle die gleichen Tanzbewegungen machten
Carl Carter erster Auftritt mit CHIC am Bass - Hier hämmert er gerade die Bassline von "Good Times" runter, während ich eine kleine Einlage zu "Rapper's Delight" gebe
Rena, meine beste Freundin in Curacao. Sie brachte mich zum Arzt, als ich das erste Mal die Insel besuchte, und später entdeckte ich sie im Publikum
Mein linkes Auge war sehr geschwollen - das war am selben Abend, an dem Donna Summer verstarb, und da fielen bei mir einige Tränen
Das pure Funk-Feeling in Curacao
Hier spiele ich das Intro von "Le Freak"
Folami im Vordergrund, ich und Kim sind im Hintergrund auf der LED-Leinwand
CHIC ist keine Cover Band. Jeder einzelne Song in unserem Set ist von mir selbst eingespielt
CHIC ist keine Cover Band. Auf allen unseren Alben kann man genau nachlesen, dass jeder einzelne Song, den wir in unserem Set spielen, von einem Bandmitglied der CHIC Organization geschrieben wurde. Bei jeder Studiosession, die ich bisher erlebt habe, entsteht immer wieder dieser typische Kameradschaftsgeist. Wir fühlen uns dann immer als ein großes Ganzes.
Im Laufe meiner Karriere hatte ich stets das Vergnügen mit einer Reihe von großartigen Künstlern zusammenzuarbeiten und sie musikalisch zu unterstützen. Zieht euch zum Beispiel mal meinen Drummer Ralph Rolle beim Song von David Bowie's Hit-Single "Let's Dance" rein. Auf der Original-Platte sind aber alle Bandmitglieder von CHIC drauf.
NILE RODGERS & CHIC :: "Let's Dance" LIVE in Curacao 17.05.2012
CHIC in Curacao
Die Show war restlos AUSVERKAUFT
Curacao
Gute Nacht in Curacao
Das Treffen mit Producer-Legende Giorgio Moroder auf dem IMS war für mich etwas ganz Besonderes
Die ganze letzte Woche verbrachte ich auf Ibiza beim International Music Summit - für mich war diese Woche wirklich eines der schönsten Erlebnisse seit langer Zeit. Das IMS ist eine Konferenz, an dem verschiedene Musiker aus dem Bereich Dance Music teilnehmen. Seit ich meine allererste Dance-Platte produziert habe, nahm mein Leben einen wahrhaft wundervollen Verlauf. Das heißt natürlich nicht, dass alles reibungslos verlief - ihr könnt mir glauben, dass ich schon einige Tragödien hinter mir habe, aber so ist eben das Leben, und wie wir alle wissen, beinhaltet das Leben keine Garantie zum perfekten Glück.
Musik spielt eine extrem wichtige Rolle in meinem Leben. Für mich kann es gar nichts anderes geben. An bestimmten Tagen kann eine Studio-Session plötzlich zu solchen Erlebnissen wie bei Adam Lambert's "Shady" führen. Dieser Song ist auf seinem neuen Album "Trespassing", welches gerade erst auf Platz 1 der US Billboard Charts eingestiegen ist. Aber selbst so eine Konferenz wie das IMS kann eine Erfahrung sein, die mein Leben unheimlich verändert!
Das IMS ist eine Konferenz, an dem verschiedene Musiker aus dem Bereich Dance Music zusammenkommen
Die erste Formation der CHIC Org, von denen bereits vier, der fünf Jung verstorben sind - das gehört zu den Tragösien meines Lebens
Adam Lambert's neues Album Trespassing stieg gerade erst auf Platz 1 der US-Billboard Charts ein
Ich traf Scarlett Etienne auf dem IMS und sie versprach, mit uns am 13. Juli in Montreux aufzutreten
Nach Jahren traf ich mich mal wieder mit dem legendären Francois Kevorkian auf dem IMS
DJ Diplo, Paul Oakenfold, ich und Arthur Baker zusammen auf dem IMS
Nur eines der zahlreichen Interviews, die ich auf dem IMS gegeben habe, auch eine komplett neue Erfahrung in meinem Leben
Die Kunstgallerie in der Lobby des Ibiza Grand Hotels
Eines der Bilder in dieser Gallerie
Noch ein Bild aus dieser Gallerie
Bei meinem Vortrag auf dem IMS platzte der Raum aus allen Nähten und man konnte regelrecht spüren, weclhen enormen Einfluss meine Rede auf das Leben der Zuhörer hatte
Kurz nachdem ich gestern Abend nach Hause kam, schaute ich meine neusten Tweets an und entdeckte den folgenden Artikel im Guardian Newspaper. Wirklich interessant, wie ich finde. Viele Leute, die meine Memoiren "Le Freak" noch nicht gelesen haben, kennen sicherlich noch gar nicht die Geschichte, wie ich damals auf einem Festival mit einem Heinecken Bier aus einem Papp-Becher gegen mein Lampenfieber ankämpfte.
Deswegen veröffentliche ich heute zum ersten Mal einen Auszug aus einem Zeitungsartikel, schließlich spielen wir in diesem Jahr auf so vielen Festivals wie noch nie zuvor, seit Gründung der CHIC Organization durch ´Nard und mich. ICH LIEBE ES AUF FESTIVALS ZU SPIELEN!
Nachgefragt: Nile Rodgers von CHIC
Über die Disco Legende und seine Kindheit in der Hippy-Zeit, über CHIC´s ersten Auftritt bei einem Festival und über den Auftritt mit Johnny Marr in Manchester
Interview von Louis Pattison
The Guardian, Freitag, 25. Mai 2012
Was erwartet uns bei den CHIC Shows in diesem Sommer?
Wir haben viele neue Songs in unser Set eingebaut. Auf jeden Fall wird´s ein Medley von Duran Duran's Wild Boys und Original Sin von INXS geben, beides Songs, die ich damals in den 80ern produziert habe.
Also können wir uns auf ein Set vollgespickt mit Hits gefasst machen?
Natürlich, wie immer! Schon bei unserer zweiten Tour im Jahre 1979 hatten wir Songs in unserem Programm, von denen allein 10 in den Top Ten der Charts vertreten waren, hinzu kamen natürlich noch Songs von Sister Sledge. Bei den nächsten Shows werden wir auch viele lustige Jazz-Sessions einbauen, aber wir schauen mal wie´s passt, schließlich gibt es so viel, was wir gerne spielen wollen und die Leute von uns gerne hören wollen, da werden 80 Minuten ganz schön knapp.
Wie sind deine Erinnerungen an CHIC´s ersten Auftritt bei einem Festival? Wahrscheinlich ein gewaltiger Unterschied zu euren Auftritten in New Yorker Clubs, in denen ihr zuvor immer aufgetreten seid.
Klar, ich erinnere mich noch gut daran. Unser zweiter Auftritt überhaupt fand gleich auf einem Festival statt. Unseren allersersten Auftritt hatten wir damals in einem Club namens Casanova in Atlantic City, und schon die nächste Show fand direkt im Anschluß im Oakland Stadium statt, vor 70 000 Menschen. Ich war verdammt nervös. Vor der Show musste ich erstmal ein Bier trinken, um mich etwas zu beruhigen.
Hat´s funktioniert?
Das funktionierte fantastisch. Und es blieb bei weitem nicht nur bei einem Bier an diesem Abend!
Wie man merkt, machen dir Festivals richtig Spaß?
Das Besondere daran ist der direkte Draht zum Publikum. Es gibt einfach nichts Schöneres, als vor einer riesigen Menge von Leuten zu spielen und zu spüren, wie sie alle auf der selben Wellenlänge mit unserer Musik liegen. Leider haben die Amerikaner so ein bißchen ihre Festival-Mentalität verloren. Ich stelle immer wieder fest, dass die Leute bei uns teilweise direkt nach, oder noch während der Show bereits ihre Sachen packen und sich auf den Heimweg machen. In vielen anderen Ländern dagegen verbinden die Leute ein Festival mit einem gemeinsamen Piknic unter freiem Himmel. Und das entspricht genau meinem Geschmack. Ich meine, ich stamme noch aus der Hippy-Zeit. Alle sind damals gemeinsam draußen gewesen. Ich war sogar eine Zeit lang obdachlos und kenne das Gefühl unter freiem Himmel zu leben. Mit vielen Menschen zusammen an einem Ort zu sein war für mich schon immer das Schönste.
Im vergangenen Jahr bist du beim Warehouse Project in Manchester aufgetreten...
Mann, das war einfach der Hammer. Traumhaft. Einige Leute machten sogar Stagediving, und das gab´s bei CHIC Shows echt noch nie. Ich glaube soviele heiße Mädels wie an diesem Abend, hatte ich zuvor noch nie in Manchester gesehen. Wir spielten extra ein paar unbekannte Songs, denn die Location war allein schon ziemlich Underground. Also entschlossen wir uns einen Song namens "Soup for One" zu spielen, und siehe da: das ganze Publikum kannte den Song in und auswendig. Unfassbar! Als dann noch Johnny Marr auf die Bühne kam und bei Le Freak mitspielte, brach der Laden fast auseinander. Wusstest du, dass er seinen Sohn extra nach mir benannt hat? Er heißt Nile Marr und ist auch Gitarrist. Das hat er mir erst kurz vor unserem Auftritt verraten, und ich war natürlich echt baff.
Gibt es Festivals in Großbritannien, auf die du dich besonders freust?
Also eines davon ist ganz sicher Rock Ness. Jeder in Amerika kennt natürlich die ganzen Mysterien, die sich um die Gegend von Loch Ness herum abspielen.
Beim Parklife Weekender in Manchester seid ihr auf jeden Fall auch wieder dabei – gibt´s dann den nächsten Auftritt zusammen mit Johnny?
Das wär cool. Mit Johnny hab ich mich gerade erst unterhalten, weil er eine schöne Gitarre hat, die ich unbedingt haben möchte. Mal sehen, vielleicht bringt er sie ja zum Parklife mit und spielt mit uns zusammen. Gar keine schlechte Idee. Ich werd ihn gleich nach dem Interview mal anrufen.
Chic spielt beim Lovebox, Rock Ness, Vintage Festival, auf dem Parklife Weekender, Camp Bestival und beim Magic Loungeabout
Hier könnt ihr den Original-Bericht lesen:
http://www.guardian.co.uk/music/2012/may/26/nile-rodgers-chic-festivals-guide-2012?INTCMP=SRCH
Das Publikum aus der Sicht des DJ´s
Ein Video-Clip von unserem Auftritt neulich in Curacao
Unsere Musik bringt die Leute zum Tanzen!
Ich und Seal
Ich liebe es auf Festivals zu spielen